Blog 2022

Sonntag, 19. Juni 2022

Morgenstund’ hat Gold im Mund, das gilt bereits 3.30 Uhr.  Etwas verschlafen wälzen wir uns aus dem Bett, aber die Aussicht, einen fantastischen Sonnenaufgang im Bryce Canyon Nationalpark zu erhaschen, motiviert uns. Also schnell das Sandmännchen aus den Augen wischen und auf geht es.

Der Nationalpark liegt etwa 15 Minuten von unserer Unterkunft entfernt, so dass wir rechtzeitig am Sunset Point sind. Nein, das ist kein Verschreiber, denn laut unserem Reiseführer schaut man am benannten Aussichtspunkt gen Osten und soll spektakuläre Sonnenaufgänge erleben.

Leider ist es ein wenig wolkig und – im Gegensatz zu den anderen Tagen – gerade mal 10 Grad. Aber die Sonne ist wenigstens einigermassen pünktlich. Vorhergesagt war, dass sie 6.07 Uhr aufgehen soll. 6.08 Uhr gibt sie alles und kämpft gegen die grosse Wolke, die sich partout nicht verdrängen lassen möchte.

Es ist nun doch etwas kalt. Schliesslich stehen wir in kurzen Hosen und kurzärmligen T-Shirts herum. Also blasen wir zum Rückweg. Als wir wieder im Auto sitzen, den wärmenden Kaffee schlürfen und die Heizung auf Hochtouren läuft, sehen wir ein paar Strahlen. Also wieder raus in die Kälte. Oh, wie schön. Das Amphitheater, so nennt sich das Ensemble an Hoodoos an diesem Aussichtspunkt, erstrahlt im aufgehenden Licht der Morgensonne.

Der Bryce Canyon wurde nicht durch einen Fluss gebildet. Er ist damit kein Canyon im eigentlichen Sinne wie zum Beispiel der Grand Canyon. Wind, Wasser und Eis erodierten die Kante des Plateaus zu grossen Amphitheatern mit bizarren Felsnadeln, den sogenannten Hoodoos. Diese Felsnadeln erreichen eine Höhe von bis zu 60 Metern.

Der Bryce Canyon Nationalpark ist nicht gross, aber dafür um so schöner.  Allerdings befindet er sich in einer Höhe von 2’400 bis 2’700 Metern und liegt damit wesentlich höher als der Grand Canyon Nationalpark.

Wir fahren den  9 Kilometer langen Scenic Drive, der uns zu insgesamt 13 Aussichtspunkten führt, darunter Sunrise PointSunset PointInspiration Point und natürlich auch Rainbow Point, der höchste Punkt mit 2’778 Metern. Die Natural Bridge ist geologisch gesehen keine Brücke, sondern ein Bogen.

Wir haben in den letzten Tagen schon ein paar Nationalparks besucht und jeder präsentiert sich uns anders. Es ist eine wahre Freude und man kann schon ein bisschen von grossen Meisterwerken der Natur sprechen.  Wir sind daher froh, dass wir diesen Ausflug in unsere Reiseroute einschieben konnten.

Da wir so früh sind, fahren wir zum North Rim des Grand Canyon Nationalparks und besichtigen dieses auch gleich noch. Hier gibt es weniger anzuschauen als im South Rim. Die State Route 67 führt direkt bis zum Visitor Center. Von dieser geht auch die Cape Royal Road ab, die uns zum Imperial Point bringt, dem höchsten Punkt des Parks. Er befindet sich auf 2’683 Metern.  Der Wind hat leider nicht nachgelassen. Daher blässt es uns fast die Haare vom Kopf.

Imperial Point

Nachdem wir auch noch zum Cape Royal gefahren sind, verlassen wir den Park am späteren Nachmittag und machen uns auf den Weg nach Las Vegas. Kurz vor Mesquite passieren wir nicht nur die Zeitzone, sondern sind nun wieder in Nevada.

Aufgrund der Stunde, die wir gewonnen haben, sind wir schon 20.30 Uhr im Hotel, duschen schnell und fallen dann müde in die bequemen Betten.

 

⇐ Vortag          nächster Tag ⇒

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert