Blog 2015

Sonntag, 28. Juni 2015

Nun ist es endlich soweit! Der Höhepunkt unserer Ferien steht an: U2 im United Center. Um das Fazit gleich mal vorweg zu nehmen: Ein Konzert in den USA oder sagen wir in Chicago im Besonderen, zu erleben, ist einfach grandios. Mal ganz abgesehen, dass Bono & Co. alles gegeben haben, aber die Organisation rund um dieses Event war toll. Wir kommen also um 13:00 Uhr am United Center an; es sind noch Wenige vor Ort. Wir bekommen eine Nummer auf den Handrücken geschrieben und werden auf einer Liste notiert. Jetzt können wir wieder gehen, müssen aber um 16:00 Uhr wieder da sein. Das sind wir auch, jetzt wird durchgezählt und kontrolliert, ob alle da sind; nun weiss jeder, wer um einen herum ist und so geht der Einlass sehr harmonisch über die Bühne, weil “line up” hier noch etwas bedeutet und nicht vorgedrängelt wird. So kommen wir in die 2. Reihe am Catwalk. Jetzt aber genug von Organisation etc.

Lucifer’s Hand

Es ist das dritte Konzert von insgesamt fünf Konzerten hier in Chicago. Es gibt keine Vorgruppe, allerdings sind die Jungs erst 20:15 Uhr auf der Bühne und nicht schon 19:30 Uhr, wie kommuniziert. Aber gleich zu Beginn “Miracle” das ausverkaufte Stadion bebt und die Menge dazu. Es gibt auch keinen Golden Circle, man muss sich lediglich entscheiden, ob man südlich oder nördlich der Bühne stehen möchte. Wir entscheiden uns für South, The Edge-Side! Die beiden Himmelsrichtungen haben auch eine Bedeutung: North and South of the River (Liffey) in Dublin. Wir starten im Norden, dort wo Bono aufwuchs. “Gloria” folgt, diesen Song haben sie seit dem 14. Dezember 2005 nicht mehr live performt. “Vertigo” und “I will follow” sind die nächsten Knaller, der Einstieg ist gelungen. Nun kommt die riesige Leinwand herab und wir sehen unbeschwerte Bilder von Klein-Bono und Mama Iris. Iris, die Mama, die viel zu früh von dieser Welt gehen musste, ihr hat Bono auch den gleichnamigen Song gewidmet.

Prde – In the name of Love

Wir sind ein paar Jahre später, Bono sitzt allein in seinem Zimmer in der “Cedarwood Road” und versucht verzweifelt einen Text für einen Heiratsantrag für seine Ali zu schreiben: “Song for Someone”. Auch diese Situation ist auf der Leinwand nachzuverfolgen. “Sunday Bloody Sunday”: Larry kommt mit einer Trommel auf den Catwalk, Bono ist auf dem Rondell, The Edge und Adam ebenfalls auf dem Catwalk. Als der Song zu Ende ist, gibt es einen lauten Knall, eine Radiostimme, Nordirland, 30. Januar 1972. Für jeden Schuss, der fällt, haut Larry auf seine Trommel. Bis er verstummt.

“Until the End of the World” beginnt mit einem langen Introduce von “The Wanderer” und man sieht Johnny Cash in knalligem Gelb auf der Leinwand. Bei “Even better than the real thing” hocken die Jungs in der Leinwand, eigentlich weiss ich gar nicht, wie ich diesem Monstrum sagen soll, jedenfalls sie sitzen darin und man sieht sie beim Refrain schemenhaft.

The Edge

Bei “Mysterious ways” holt Bono Julia auf die Bühne, mit ihr hat er schon vor 10 Jahren getanzt. Und bei “Desire” schafft es auch der blinde John auf die Bühne und darf Gitarre spielen. Er ist wirklich blind, er stand mit seiner Frau ein paar Reihen hinter uns, als wir draussen warteten. Grossartig!

Mit “All I want is you” und “With or without you” gehen die ersten zwei Stunden zu Ende. Aber es geht ohne grosse Unterbrechung weiter. Es werden Lichtständer aufgestellt und helle Leuchtkreuze (keine christlichen!) kommen die Decke herunter: “City of blinding lights”. Bono hat schon ein bisschen erzählt, aber hauptsächlich von der Jugendzeit in Dublin und auch ein bisschen von der Ungerechtigkeit in dieser Welt, aber er hat sich zurückgehalten mit “Bekehrungen”.

Where the streets have no name

Die Tatsache, dass jetzt Homosexuelle in allen 50 Bundesstaaten heiraten dürfen, ist beim Abschlusssong “One” zentraler Punkt. Er spricht von jahrelangem Zusammensein, Vertrautheit, dankt den Fans für eben diese jahrelange Unterstützung und die ausverkaufte Halle dankt es ihm, dass wir “One” für ihn performen. Gänsehaut.

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